SPD und GRÜNE fragen nach

Kein Sicherheitsrisiko bei Abifete in der Dörnbergkaserne?

Im Januar fand in einem Gebäude der ehemaligen Dörnbergkaserne, das u.a. der Homberger CDU-Stadtverordnete Axel Althaus gekauft hat, eine Abifete mit ca. 900 jungen Gästen statt. Eine baurechtliche Genehmigung für derartige Veranstaltungen gibt es nicht. In der HNA behauptet Bürgermeister Martin Wagner, es habe zu keinem Zeitpunkt ein Brandschutz- oder Sicherheitsrisiko bestanden.

Große Flächen für CDU-Stadtverordneten

Sicherheitsrisiko AbifeteAuf im Internet kursierenden Fotos der Veranstaltung ist dagegen deutlich zu erkennen, dass innerhalb der geschlossenen Halle gasbetriebene Terrassenheizpilze aufgestellt waren. Die Aussagen des Bürgermeisters sind also zu bezweifeln.

In einer gemeinsamen Anfrage zur Stadtverordnetenversammlung am 25. April wollen die beiden Fraktionen SPD und GRÜNE klären, aufgrund welcher Unterlagen und Fakten der Bürgermeister zu seiner Bewertung des Sicherheitsrisikos kommt und ob die Stadt Homberg über die Durchführung der Veranstaltung informiert war. In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig zu wissen, wer für die Einhaltung der gesetzlichen Auflagen verantwortlich war und wer die Mieteinnahmen für die Nutzung der Gebäude erhalten hat.

Wer war verantwortlich für Brandschutz und Sicherheit?

Die Einhaltung brandschutzrechtlicher Bestimmungen ist bei der Durchführung derartig großer Veranstaltungen besonders wichtig. Die Fraktionen möchten daher auch wissen, ob es für die genutzte Halle eine gültige brandschutztechnische Abnahme gibt und ob die Homberger Feuerwehr von der öffentlichen Veranstaltung informiert war und den Brandschutz vor Ort sichergestellt hat. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob die Nutzung der Gasheizpilze zulässig war und ob bekannt war, das entsprechende Heizgeräte genutzt werden. Außerdem wollen die Fraktionen wissen, ob der Bürgermeister bei seiner Bewertung des Brandschutzrisikos bleibt und welche weiteren Maßnahmen der Magistrat im Zusammenhang mit der Veranstaltung eingeleitet hat oder einleiten wird.

Bürgermeister springt für seinen Parteikollegen in die Bresche

Wie kann Bürgermeister Wagner wissen, dass kein Risiko bestand, wenn es ein 'baurechtliches Vakkum' gegeben habe? Somit dürfte keine Genehmigung für die Veranstaltung vorliegen. Oder war die Stadt doch informiert, wusste der Bürger-meister, was sein Parteikollege dort oben vorhat?

Auf jeden Fall wird auch jetzt nur selektiv informiert. So liegen uns Informationen vor, dass in den letzten Tagen im Rathaussaal Informations-treffen stattfanden, auf denen der Stadtverordnete Althaus versuchte, ausgewählten Parlamentariern sein konzept vorzustellen.

Bündnis 90/DIE GRÜNEN waren nicht eingeladen. doch es ist interessant, dass öffentliche Räume im Rathaus für dieses Vorhaben zur Verfügung gestellt werden. Das unterstreicht unseren Verdacht, dass hier ein treuer Parteifreund des Bürgermeisters besonders gefördert wird. In Homberg heißt das inzwischen 'friends & more' ...

Der Kauf großer Flächen der Dörnbergkaserne durch den CDU-Stadtverordneten Althaus und andere ist im Zusammenhang mit den Berichten aus dem Akteneinsichtsausschuss Konversion bekannt geworden und wird scharf kritisiert. Daher ist die Frage, warum der Bürgermeister für seinen Parteikollegen so vehement in die Bresche springt und Sicherheitsrisiken ausschließt, obwohl die rechtlichen Grundlagen für die Durchführung der Veranstaltung nicht gegeben waren. Daraus ergibt sich ggf. auch eine rechtliche Verantwortung der Stadt und der HLG als Eigentümer des Kasernengeländes.

12.04.2013
Klaus Bölling, Fraktionsvorsitzender


Schwerpunkt Kasernenkauf