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Ein Stück weiter bewacht eine weitere Nachbildung den Eingang zu einer ganz besonderen Brennerei, der Abhainn Dearg Distillery. Es ist die einzige Distillery auf Lewis und hat schon einige Jahre vor dem Neubau der wesentlich größeren Harris Distillery in Tarbert, die im Sommer 2015 ihren ersten New Make destillieren will, Whisky produziert. Abhainn Dearg – From field to bottle
Mark Tayburn brennt seit 2008 in der kleinen Farmdistillery auf dem Gelände einer ehemaligen Fischzuchtanlage. Er hat einen besonderen Anspruch: from field to bottle soll alles auf Lewis produziert werden. So wird auch die Gerste auf Lewis angebaut und gemälzt. Abhainn Dearg legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und den Schutz der Landschaft hier am Ende der Welt. Abhainn Dearg (pronounced Aveen Jarræk) ist der Red River, der der Distillery das weiche Wasser für den Whisky liefert. Die erste reguläre Edition wird erst 2018 erscheinen, nach 10 Jahren Reifung in Ex-Bourbon Fässern - wenn Mark Tayburn entscheidet, dass der Whisky dann reif genug für die Abfüllung ist ...
Kein Schiff in StornowayLang sind wir dem schönen Prinzen Charles Stuart nicht begegnet. Zurück in Stornoway ist es soweit. Das heißt, kurz vor der Hauptstadt der Äußeren Hebriden und ihrem Hafen ist es soweit. Denn Bonnie Prince Charlie kam nicht ganz bis Stornoway. Arnish, heute ein Industriegebiet mit wenig Industrie, liegt auf der Landzunge gegenüber von Stornoway. Bis hierher kam der Prinz am 5. Mai 1746, nachdem er am Tag zuvor auf Lewis gelandet war. Das Gerücht, er sei auf der Insel verbreitete sich schnell, das erhoffte Schiff für die weitere Flucht nach Frankreich konnte aber nicht gefunden werden. Aus Angst vor Repressalien wurde dem Prinzen der Zugang zu Stadt verweigert – aber immerhin wurde er trotz der ausgesetzten Summe auf ihn nicht verraten und konnte am 6. Mai Lewis in einem kleinen Boot wieder verlassen. Natürlich erinnert auf einem Hügel am Arnish Point ein Memorial an Prince Charles Edward Stuart.
Stornoway – Hauptstadt der Western IslesStornoway ist die Hauptstadt der Äußeren Hebriden – Stornoway ist die einzige größere Stadt der Äußeren Hebriden. 12.000 der ca. 21.000 Bewohner von Harris and Lewis leben in der Gemeinde Stornoway, in der Stadt selbst sind es etwas 9.000. Mitte des 19. Jahrhunderts verkauften die MacKenzies of Seaforth Stornoway und Lewis an Sir James Matheson. Der war durch den Handel im Fernen Osten – u. a. auch den Opiumhandel mit China – zu Reichtum gekommen. Matheson erbaute Lews Castle auf einem Hügel mit Blick über den Hafen und die Stadt. 1918 verkauften seine Nachfahren Lewis an William Lever, Lord Leverhulme, der wiederum übergab Stornoway, nachdem er seine Pläne, ein Zentrum der Fischereiindustrie zu entwickeln, nicht umsetzten konnte, 1923 an die Bürger, in deren Namen das Gebiet vom gemeindeeigenen Stornoway Trust bewirtschaftet wird. Zur Hochzeit der Heringfischerei war Stornoway ein wichtiger Fischereihafen. Auch heute noch gibt es eine kleine Fischereiflotte. Vor allem aber ist Stornoway der wichtige Fährhafen der Insel mit der Caledonian MacBrayne Fähre hinüber nach Ullapool auf dem schottischen Festland. Die industrielle Entwicklung ist schwierig, das Industriegebiet Arnish boomt nicht unbedingt seit die Hochphase der schottischen Nordseeölförderung vorbei ist. Neue Hoffnung wird in die Entwicklung von Windkraftanlagen gesetzt.
Stornoway ist eine nette kleine Hafenstadt, durch deren Gassen man bummeln kann. In den Shops gibt es original hebridische Produkte, von der Seife bis zum Meersalz oder Oatcakes mit Algen. Es gibt kleine Galerien und natürlich die Shops mit Kleidung aus Harris Tweed. In Stornoway startet dann auch die Fähre für die etwa dreistündige Überfahrt zum schottischen Festland nach Ullapool in den North Western Highlands. Erst seit 2009 verkehrt die Fähre auch an Sonntagen. Lewis ist eine der letzten Bastionen, wo die Sonntagsruhe von calvinistischen Freikirchen hart verteidigt wird.
Sabbath – die SonntagsruheLewis ist eine Hochburg der calvinistisch geprägten presbyterianischen Freikirchen mit einem sehr strengen, auf die Schriften fixierten Glaubensideal. Die Enge dieses Glaubensbildes, insbesondere für die Sozialisation der Heranwachsenden wird von Peter May in seiner Lewis-Trilogie thematisiert. Diese Strenge und Freudlosigkeit spiegelt sich auch in den kleinen, grauen und schmucklosen Kirchengebäuden wider, die überall auf der Insel zu sehen sind. Hier ist nichts farbig und einladend, nicht einmal rund um die Kirche gibt es Pflanzen, sondern meist einen geteerten, ummauerten Parkplatz für die Gläubigen. Die Einhaltung der Sonntagsruhe wird besonders streng beachtet, was erst in den letzten Jahren etwas gelockert wurde. Seit 2002 gibt es Flüge auch an Sonntagen, erst seit 2009 verkehrt die Fähre an Sonntagen. Früher war der Kirchgang der einzige Grund, am Sonntag das Haus zu verlassen. www.bbc.com/news/uk-scotland-29708202
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4. Etappe: Northwest Highlands – die wilden Highlands
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