Empörung über Abrisspläne: Will Bürgermeister Wagner Homberg zerstören?

Der Parkplatzwahn in Homberg treibt weitere Blüten: Nun sollen in der oberen Holzhäuser Straße und der Kreuzgasse Häuser neuen Parkplätzen weichen. Scheinbar sieht Bürgermeister Wagner die Bausubstanz der Innenstadt nur noch als Hindernis für seine Pläne, möglichst viele Fahrzeuge in die Stadt hinein zu bringen.

Dabei sollte doch genau das Gegenteil geschehen. Die Innenstadt muss vom Verkehr befreit werden, die Parkplätze müssen an den Rand der Altstadt verlagert werden. Aus diesem Grund wurden in der Wallstraße und auf dem Busbahnhof neue Parkplätze geschaffen, die die auf dem Marktplatz wegfallenden Abstellmöglichkeiten kompensieren. Auf dem Busbahnhof stehen zudem weitere Flächen zur Verfügung, die ebenfalls für Parkplätze genutzt werden können, wenn intelligentere Lösungen für den Busverkehr gefunden werden.

Bündnis 90/DIE GRÜNEN lehnen die Abrisspolitik Wagners entschieden ab. Dies ist ein schlimmer Rückfall in die Sanierungsplanung der 70er und 80er Jahre, als ebenfalls viele Häuser abgerissen wurden. Der Reiz unserer Stadt ist nicht allein der Marktplatz, sondern die gesamte Altstadt mit ihrem Häuserensemble und den engen Gassen. Eine Belebung der Innenstadt kann nur erfolgen, wenn die Häuser in den Gassen wieder attraktiv als Wohnraum werden. Deshalb muss der Verkehr raus aus der Altstadt, die Gassen sollen Anliegerstraßen mit Anwohnerparken werden. Die jetzt veröffentlichten Pläne bringen aber neuen Verkehr in die Stadt, Parkplatzsuchverkehr mindert die Wohnqualität. Der geplante abriss führt zu Lücken in der Fassadenfront und mindert damit die Attraktivität unserer Stadt.

Für Bürgermeister Wagner scheint das geschlossene Bild unserer Altstadt nur einen geringen Wert zu haben. Auch in der oberen Westheimer Straße wollte er das Haus Stolzenbach zu Gunsten von Parkplätzen abreißen lassen – heute ist das Haus ein Musterbeispiel für gelungene und engagierte Altbausanierung.

Nicht Parkplätze locken die Menschen in die Stadt, sondern attraktive Geschäfte, Cafés etc. Hier wollte Bürgermeister Wagner sich engagieren – erreicht hat er nichts. Vielleicht sollte er einfach mal mit wachen Augen durch diese schöne Stadt gehen, um ihre Potentiale zu erkennen und nicht zwanghaft in jeder Innenstadtfläche einen potentiellen Parkplatz erkennen. Bündnis 90/DIE GRÜNEN wollen eine Stadt für Menschen, nicht für Autos. Deshalb muss der gesamte Marktplatz inklusive der Ostseite vom Autoverkehr befreit werden, deshalb müssen die Gassen zu Anliegerstraßen werden, deshalb dürfen keine Häuser zu Gunsten von mehr Verkehrsbelastung abgerissen werden. Wir wollen diese Stadt erhalten und nicht zerstören.

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