Für eine lebendige Innenstadt – für einen autofreien
Marktplatz (2007)
Nur
auf Druck der BürgerInnen wurde in Homberg eine Fußgängerzone
eingerichtet. Und kaum war der Beschluss gefasst, da versuchten
die Mehrheitsfraktionen CDU und FDP schon wieder, den Beschluss
auszuhebeln, Teile der WEGE vergraulten mit 'Wir bluten
aus'-Plakaten die KundInnen.
In letzter Minute konnte eine Entscheidung gegen die Fußgängerzone
verhindert werden.
Die derzeitige Regelung kann aber nur ein erster Schritt sein. Die
Altstadt muss vom Durchgangsverkehr befreit werden, es darf nicht
sein, dass der Verkehr der oberen Westheimer Straße nun durch die
Gassen hinter der Kirche fließt.
Das Zehn-Punkte-Papier von Bündnis 90/DIE GRÜNEN fand bei der
Stadtverordnetenversammlung am 1.11.2007 keine Mehrheit - ist
unser Auffassung nach aber die bessere Lösung für die Altstadt.
Zehn Punkte für eine lebendige Innenstadt:
- Die Westheimer Straße wird ab der Einmündung Bischofstraße
(Besenmarkt) für den Verkehr gesperrt und zur Fußgängerzone.
- Die Obertorstraße wird nach der Einmündung der Pfarrstraße
für den Verkehr gesperrt.
- Der Marktplatz wird für den Verkehr vollständig gesperrt.
Auf dem Marktplatz und am Rand des Marktplatzes stehen keine
Parkplätze zur Verfügung.
- Durchgangsverkehr muss aus den Gassen der Altstadt
ferngehalten werden, um die Wohnqualität zu steigern. Alle
Gassen der Altstadt - außer der unteren Westheimer Straße, der
Untergasse und der Holzhäuser Straße - werden zu
Anliegerstraßen. In diesen Gassen ist nur Anwohnerparken
möglich.
- In der Holzhäuser Straße wird die Einbahnstraßenreglung
aufgehoben und Gegenverkehr ermöglicht. Die Parkplätze bleiben
weitgehend erhalten, für sich begegnende Fahrzeuge werden
Ausweichbuchten geschaffen.
- Der Parkplatz in der oberen Holzhäuser Straße wird zu einem
Kurzzeitparkplatz für dringenden Erledigungen im Bereich
Marktplatz, Holzhäuser Straße umgewandelt.
- Das untere Deck des Parkhauses in der Untergasse wird als
Parkplatz für Beschäftigte der Innenstadt reserviert.
- Die untere Westheimer Straße wird (z.B. durch das Aufstellen
von Pflanzgefäßen oder ähnliche ‚Möblierung‘) weiter
verkehrsberuhigt, die Verkehrsgeschwindigkeit muss deutlich
reduziert werden.
- Die Fahrverbote können zeitlich begrenzt (z.B. bis 10 Uhr)
für den Lieferverkehr aufgehoben werden. Ausnahmen für den ÖPNV
sind möglich.
- Langfristig kann bei Bedarf z.B. über den Ausbau des
Reithausplatzes nachgedacht werden.
Die großzügigen Fahr- und Parkmöglichkeiten in der Altstadt
haben in den letzten Jahren nicht zu einer nachhaltigen Belebung
der Stadt geführt. Dagegen wird von Konsumenten immer wieder das
ungestörte Bummeln und Einkaufen in den Fußgängerzonen Fritzlars
oder Melsungens positiv erwähnt. Auch von Touristen wird der
Verkehr in der Altstadt als negative Einschränkung empfunden.
Diese Entwicklung ist viel zu lange ignoriert worden, Homberg muss
diesen Wettbewerbsnachteil dringend beseitigen.
Wir geben viel Geld für die Renovierung der Innenstadt aus –
jetzt muss sie auch konsequent den Menschen und nicht den
Fahrzeugen zur Verfügung gestellt werden. Freiluftgastronomie,
Kulturveranstaltungen und Märkte, Bummeln, Einkaufen und Relaxen –
all das geht nur, wenn der Verkehr vom Marktplatz verbannt wird.
Jetzt haben wir die Chance, das Image Hombergs nachhaltig
aufzupolieren. Wir müssen uns entscheiden, dürfen nicht erneut
halbe Sachen machen.
Bündnis 90/DIE GRÜNEN haben sich entschieden: Homberg
braucht eine Fußgängerzone, Homberg braucht einen autofreien
Marktplatz.