Kommunalaufsicht zwingt Bürgermeister zu demokratischem Handeln

Erst musste ein Akteneinsichtsausschuss gegründet werden, um notwendige Informationen zu erhalten, dann musste die Kommunalaufsicht eingeschaltet werden, um demokratische Selbstverständlichkeiten durchzusetzen. Die Verneblungstaktik des Bürgermeisters beim Stadtumbau geht nicht auf.

Das Programm heißt 'Stadtumbau West' und soll den Kommunen helfen, die Folgen des demografischen Wandels (= sinkende Bevölkerung, immer mehr alte Menschen) zu bewältigen. Auch Homberg hat Fördermittel beantragt. Die entscheidenden Beschlüsse über die Maßnahmen sollten aber an der Stadtverordnetenversammlung vorbei durch den Zweckverband 'Interkommunale Zusammenarbeit Schwalm-Eder-Mitte' getroffen werden. Der war aber zunächst nur für die Vermarktung eines gemeinsamen Gewerbegebiets gegründet worden.

Erst ein Akteneinsichtsausschuss konnte etwas Licht in das Dunkel bringen. Die erstaunlichen Ergebnisse dieses Ausschusses zeigten, wie am gewählten Parlament vorbei Entscheidungen gefällt wurden. Aufgedeckt wurden teure Planungen für ein nicht realisierbares Parkhaus und Entscheidungen, für die sowohl Beschlüsse des Stadtparlaments als auch des Zweckverbands fehlten. Bündnis 90/DIE GRÜNEN sahen sich gezwungen, die Kommunalaufsicht einzuschalten.

Erst nach Intervention der Kommunalaufsicht wurden demokratische Selbstverständlichkeiten durchgesetzt: Erforderliche Beschlüsse wurden nachgeholt, die Stadtverordnetenversammlung muss vor einer Entscheidung des Zweckverbands Maßnahmen im Rahmen des Programms 'Stadtumbau West' beschließen.

Trotzdem bleiben Fragen offen:

  • Warum wurde versucht, am Parlament vorbei Entscheidungen zu treffen?
  • Warum verweigert Bürgermeister Wagner auch heute noch wichtige Fragen im Zusammenhang mit der mehr als 100.000 € teuren Planung für ein nicht realisierbares Parkhaus?

Bericht über die Ergebnisse der Akteneinsicht zum Stadtumbau West in Homberg (Efze)
vorgelegt von Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN

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