Kinder des Landeserziehungsheims | Bischofstraße

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Im Herbst 1943 wird die Verlegung von sechs Kindern aus dem Landeserziehungsheim in Homberg in das 'Erziehungsheim für minderjährige jüdische Mischlingskinder' auf dem Gelände der Landesheilanstalt Hadamar angeordnet. Seit 1941 werden in Hadamar systematisch psychisch kranke und behinderte Menschen ermordet.

Helmut W. aus Kassel ist zehn Jahre alt, seine Mutter als Jüdin in einem KZ, sein Vater Soldat an der Ostfront. die vier Kinder der Familie Gotthelf aus Hanau haben einen jüdischen Vater, die katholische Mutter hat sich geweigert, ihn zu verlassen. Der Vater kommt in ein KZ, die Mutter ins Zuchthaus Ziegenhain. Über die dreijährige Sonja ist nichts weiter bekannt.

Die Kinder werden am 25. September 1943 in einem Bus mit verhängten oder übermalten Scheiben abgeholt und nach Hadamar gebracht. Zwischen dem 20. Oktober und dem 1. November 1943 werden die Kinder durch das Krankenhauspersonal in Hadamar mit Medikamenten ermordet. Als Todesursache wird eine seuchenhafte Darmgrippe angegeben.

HIER WOHNTE
AMANDA GOTTHELF
GEB. 1931
AM 21. 10.43
IN HADAMAR ERMORDET
HIER WOHNTE
EDELTRUTH GOTTHELF
GEB. 1932
AM 1. 11.1943
IN HADAMAR ERMORDET
HIER WOHNTE
ALFRED GOTTHELF
GEB. 1933
AM 20.10. 1943
IN HADAMAR ERMORDET
HIER WOHNTE
KLARA GOTTHELF
GEB. .1937
AM 26. 10. 1943
IN HADAMARERMORDET
HIER WOHNTE
HELMUT W.
GEB. 1933
AM 21. 10. 43
IN HADAMAR ERMORDET
HIER WOHNTE
SONJA 'ZIGEUNERKIND'
GEB. 1940.
IM OKT. 1943
HADAMAR ERMORDET

Quelle: Fritz Dreytza, Christiane Fäcke, Spuren jüdischen Lebens im Kreis Homberg, Homberg (Efze) 2004