Innenstadtkindergarten Landesfeindsche Scheune
Ein tolles neues Angebot für Kinder - ein Impuls zur Belebung der Altstadt
Homberg braucht dringend Kindergartenplätze, ein neuer, mindestens
viergruppiger Kindergarten soll gebaut werden. Entstehen muss dieser
Kindergarten in der Altstadt, für Bündnis 90/DIE GRÜNEN ist es der
geeignetste Standort.
Ein Kindergarten in der historischen Altstadt wäre ein neues,
attraktives Angebot für Kindern und Eltern. Kinder können hier die alte
Fachwerkstadt hautnah erleben, können in ihrem Kindergarten erfahren,
was ein Fachwerkhaus ist und wie die Stadt entstanden und gewachsen ist.
Die Landesfeindsche Scheune ist Teil eines alten Burgsitzes in der
Stadt, eines der letzten erhalten landwirtschaftlichen Gebäude in der
Innenstadt. Für Kinder kann dies tolle neue Erfahrungen und Erlebnisse
bringen.
Innenstadtkindergarten und Waldkindergarten - die optimale Kombination
Attraktiv ist auch das geplante Außengelände im Dithmarschen Garten am
Fuß des Burgbergs. Bereits vor Jahrzehnten war auf diesem Gelände die
Anlage eines Abenteuerspielplatzes geplant. Für Kinder und
Erzieher*innen bietet der Dithmarsche Garten mit dem Burgberg
vielfältige Möglichkeiten und Abenteuer.
Hinzu kommt die Chance, auf dem Gelände und am Burgberg einen
Waldkindergarten zu etablieren. Dieser kann relativ kurzfrisitig
umgesetzt werden, um schon im kommenden Kindergartenjahr ein gut
nachgefragtes, neues Angebot zu schaffen. Ein viergruppiger
Innenstadtkindergarten und ein ein- bis zweigruppiger Waldkindergarten
in unmittelbarer Nähe würden sich optimal ergänzen und könnten ihre
Angebote wie z. B. die Nachmittagsbetreuung miteinander koordinieren.
Ein wichtiger Impuls für die Innenstadt
Ein Altstadtkindergarten wäre aber auch ein wichtiges Impulsprojekt in
einem Quartier der Altstadt, das dringend eine Revitalisierung braucht.
Es gab bisher kaum schlüssige Ideen für die Nutzung der Landesfeindschen
Scheune. Die Vorplanungen des Architekten Gerlach zeigen, wie ein
historisches Gebäude im Einklang mit dem Denkmalschutz modern genutzt
und gestaltet werden kann. Dies bringt neues Leben in die alte Stadt und
zieht - wie die Erfahrungen in anderen Städten zeigen - weitere Projekte
nach. Die Altstadt würde wieder attraktiv für junge Familien, in
umliegenden Gebäuden, z. B. dem auf dem Gelände befindlichen großen
Wohnhaus könnte interessanter Wohnraum entstehen. Ohne ein Impulsprojekt
wird es kaum gelingen, die Altstadt zu beleben. Der Kindergarten
entsteht in einem erhaltenswerten Gebäude, für das es keine anderen
Nutzungsideen gibt, das dem Verfall preisgegeben ist und bei
Nichtnutzung erhebliche Folgekosten nach sich zieht.
Ein Kindergarten wäre auch interessant für den Einzelhandel in der
Innenstadt, der ebenfalls dringend Impulse braucht. Nur wenn Menschen in
die Innenstadt kommen, werden die bestehenden Geschäfte überleben oder
neue Geschäfte öffen. Eltern, die ihre Kinder in den Kindergarten
bringen, können die Angebote in der Altstadt nutzen, es kommen Menschen
in die Stadt, Bewegung entsteht.
Verantwortung für die Stadt
Wir haben bei öffentlichen Bauvorhaben eine Verantwortung für die Stadt.
Wir müssen zukunftsfähig bauen und Kosten sowie Folgekosten im Auge
behalten. Auch wenn der Kindergarten in der Landesfeindschen Scheune auf
den ersten Blick teurer ist - langfristig ist er die zukunftsfähigere
und kostengünstigere Variante. Denn die Folgekosten des weiteren
Verfalls im Quartier östlich des Marktplatzes wird Homberg erheblich
schaden und Folgekosten produzieren. Es ist sinnvoller eine leer
stehendes, vom Verfall bedrohtes Gebäude für eine öffentliche Nutzung zu
modernisieren, als einen Neubau am Rand der Stadt zu errichten.
Chancen endlich nutzen
Seit vielen Jahren wird über die Belebung der Altstadt geredet. Bündnis
90/DIE GRÜNEN sehen insbesondere in einer kleinteiligen Entwicklung mit
einer Kombination aus öffentlichen Angeboten, Dienstleistungen, Wohnen
und Einzelhandel Potentiale für die Innenstadt. Der Altstadtkindergarten
ist eine Chance, die genutzt werden muss. Umliegende Städte wie z. B.
Fritzlar zeigen, dass eine Altstadt nicht zwangsläufig sterben muss.
Dazu müssen bestehende Chancen allerdings konsequent genutzt werden.
Lieder sieht es in Homberg so aus, als würde eine weitere Chance zur
Revitalisierung der Innenstadt vertan, in dem der Kindergarten nicht
mitten in der Stadt, sondern am Rand gebaut wird. Das wäre ein weiterer
Schritt zur Aufgabe der Stadt, ein weiterer Todestoß für den
historischen Fachwerkkern.
Die Stadt hat eine Zukunft, wenn in ihr Leben stattfindet. Kinder sind
Leben!
Klaus Bölling Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/DIE GRÜNEN in
Homberg (Efze)
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