Familie Sussmann Heilbronn | Salzgasse 9

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Julius Heilbronn kommt 1942 ins Arbeitslager in die Breitenau bei Guxhagen. Er hat sich über die Enteignung von Eigentum beschwert und wurde mit dem Schild 'Ich werde mich nie mehr bei der Polizei beschweren' durch Homberg geführt. Erkrankt wird er aus dem Lager entlassen.

Julius Heilbronn ist mit dem 'Eisernen Kreuz' und dem 'Frontkämpferehrenkreuz' ausgezeichnet, er ist gezeichnet von der Verwundung durch Gasangriffe im 1. Weltkrieg und schwer zuckerkrank.

Trotzdem stellt der Arzt Schollmeyer seine Transportfähigkeit fest, auf einer Trage wird er am 31. Mai 1942 zum Abtransport ins Sammellager nach Kassel gebracht. Am 1. Juni beginnt der Transport von Kassel nach Majdanek. Julius Heilbronn stirbt auf dem Transport, wird beim Zwischenhalt in Theresienstadt tot aus dem Wagon geholt.

Seine Mutter, die Witwe Minna Heilbronn ist die letzte in Homberg lebende Jüdin. Am 6. September wird sie morgens von einem Polizeibeamten vor dem Haus in der Salzgasse abgeholt und nach Kassel begleitet. Dort wird sie der Gestapo übergeben. Wenige tage später, am 29. September wird Minna Heilbronn in Treblinka ermordet.

HIER WOHNTE
MINNA HEILBRONN
GEB. 26..12.1865,
AM 29.09.1942 IM KZ TREBLINKA ERMORDET
HIER WOHNTE
JULIUS HEILBRONN
GEB. 19.11.1897,
AM 07.09.1942 IM GHETTO THERESIENSTADT ERMORDET
HIER WOHNTE
FRIEDA HEILBRONN
GEB. 08.12.1899,
1941 IM GHETTO LODZ BZW. LITZMANNSTADT ERMORDET
HIER WOHNTE
SELMA HEILBRONN
GEB. 07.07.1894,
IM KZ AUSCHWITZ ERMORDET
HIER WOHNTE
ADOLF HEILBRONN
GEB. 14. 01.1898,
IM KZ AUSCHWITZ ERMORDET
HIER WOHNTE
CLAIRE HEILBRONN
GEB. 1903,
IM KZ AUSCHWITZ ERMORDET
HIER WOHNTE
JULIUS LOTHEIM
GEB. 15. 09.1906,
VERSCHOLLEN
 

Quelle: Fritz Dreytza, Christiane Fäcke, Spuren jüdischen Lebens im Kreis Homberg, Homberg (Efze) 2004