Vom
Burgsitz führt eine kleine Gasse hinunter zur Pfarrgasse. An der Ecke
steht die "Zehntscheune", ein spätmittelalterliches Wirtschaftsgebäude
aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Das Gebäude sieht
unscheinbar aus, ist aber noch in einem weitgehend ursprünglichen
Zustand erhalten. Im Giebel sind die Gefache mit einem
mittelalterlichen Putz versehen. Mit der spitzen Kelle wurden Löcher in
den Unterputz gedrückt, nach dem Überputzen blieben Hohlräume, die der
Wandisolierung dienten. Die Scheune soll zur
Einlagerung des von Baumbachschen Zehnten genutzt worden sein, der erst 1833 von
Natural- auf Geldwert umgestellt (und 1836 abgelöst) wurde . Zu
leisten hatten den ‘Großen Westheimer von Baumbachschen Zehnten’
Besitzer von Flächen im Westen der Stadt. Die
Bezeichnung des Wirtschaftsgebäudes ist umstritten. Es wird von
Fachleuten darauf hingewiesen, dass der Begriff "Zehntscheune" wohl
nicht zutreffend ist. Auf jeden Fall handelt es sich um eines der
wenigen in der Stdt erhaltenen landwirtschaftlichen Nebengebäude aus
dem Spätmittelalter. Nach der Sanierung 2008 kann es auch öffentlich
als Veranstaltungsraum genutzt werden (hat aber seinen ursprünglichen
Charme verloren ...).
Sie gehen die Gasse hinab zur Pfarrstraße.
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