Eine lange Reise zu guten Freunden

Zum dreißigsten Mal bringt der Partnerschaftsverein Homberg Stolin einen Hilfstranport in die belarussische Partnerstadt

Die Straße führt schnurgerade nach Westen, dort wo jetzt leuchtend rot die Sonne hinter ein paar Birken versinkt. Aus dieser Richtung sind wir gekommen. Es ist Samstagabend, nach 36 Stunden Fahrt und ca. 1.490 Kilometern haben wir unsere belarussische Partnerstadt Stolin erreicht.

30. Hilfstransport 2016, Das Team

Wie immer eine spannende, manchmal aufregende Fahrt mit Grenzen, die noch richtige Grenzen sind und Grenzbeamten, die den Grundlehrgang ‚provokatives Schlendern‘ erfolgreich absolviert haben. Eine Reise mit einer Strafe von 260 €, weil das zuvor im Büro von BelToll gründlich gecheckte Mautgerät bei einer Mautbrücke nicht auslöste. Ein stolzer Preis, aber die Verkehrspolizei ist modern ausgerüstet und der Betrag kann direkt im Fahrzeug mit VISA gezahlt werden. Schwieriger ist dann der Widerspruch, der muss im nächsten BelToll-Büro eingereicht werden. Also werden verschiedene Formulare ausgefüllt, es wird diskutiert und dann werden weitere Formulare ausgefüllt. Und es wird immer wieder beteuert, dass dem Widerspruch bestimmt stattgegeben werde, denn die erneute Überprüfung ergibt, dass unser Gerät tatsächlich einwandfrei funktioniert. Aber zunächst ist das Geld weg. Kassiert wird die Maut für eine Autobahn mit Linksabbiegern in die nächsten Dörfer, Ortsdurchfahrten, Bushaltestellen und Zebrastreifen.

Das alles ist jetzt am Ortseingang von Stolin mit der Vorfreude auf die Freunde, ein Feierabendbier, das eine oder andere Gläschen (sowie ein Bett und eine Dusche) vor uns und der sinkenden Sonne hinter uns schon fast wieder vergessen.

Markttag in Stolin

Sonntag ist Markttag in Stolin. Der Basar findet auf einer großen Fläche am Rand der Stadt statt. Nebenan ist das Neubaugebiet. Hier entstehen in jedem Jahr neue Häuser. Große kommunale Wohnblöcke, die inzwischen auch richtig gut und solide aussehen, nichts mehr gemein haben mit den aus rohem Backstein gemauerten Blöcken der Anfangsjahre. Und es entstehen immer mehr Einfamilienhäuser im neubaugebiet, das die Stoliner Zarenviertel nennen. Denn ohne entsprechendes Kapital kann auch hier niemand bauen. Stolin ist eine Stadt mit vielen jungen Menschen, entsprechend hoch ist der Wohnungsbedarf.


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Einfach ist es nicht, hier ein Leben aufzubauen, Belarus steckt seit Jahren in einer tiefen Wirtschaftskrise, die sich zur Zeit wieder verstärkt. Wer Arbeit hat, muss lange und hart arbeiten, wer keine hat, wird mit einer Sondersteuer zusätzlich belastet. Und der Wert der eigenen Währung gegenüber Euro und Dollar sinkt ständig. 300 Dollar sind hier ein normales Einkommen. Die Flasche Wodka kostet etwas über drei Euro, der Liter Saft aber auch einen Euro. Das beschreibt schon einen Teil des Problems. Im Sommer wird es eine neue Währung geben, vier nullen werden dann gestrichen. An der Höhe der Einkommen und der Preise ändert das nichts.

Quietschbunte Plastikblumen gibt es auf dem Markt, Blumen die auch auf allen Friedhöfen zu finden sind. Es ist ein buntes Bild, die Blumen, die vielen Stände mit Klamotten, der blaue Himmel – ein sonniger Tag in Stolin. Viele Menschen bummeln durch die Reihen der Stände, vergleichen Preise und decken sich mit allem ein. Vom Saatgut über Waschmittel, Chemikalien, Gewürze, Kleidung – hier gibt es fast alles. Die einen verkaufen in der Sonne ausgebreitete getrocknete Fischchen, die anderen Tarnfleckkleidung für die begeisterten belarussischen Fischer. Die Männer sitzen gern am Wasser, starren auf die Angel und lassen sich von den Mücken zerfressen. Natürlich bietet der Markt auch ein umfassendes Angelsortiment.

Und natürlich trifft man auf dem Markt Freunde und Bekannte. Die einen waren vielleicht als Kinder mal beim Erholungsaufenthalt in Homberg und erkennen uns wieder, Wassily war als Betreuer in Homberg und freut sich uns zu treffen. Svetlana und Sascha sind Freunde, die hier einen Marktstand mit Kleidung betreiben. In der Woche arbeitet Svetlana bei der Post, am Wochenende steht sie auf dem Markt. Zwischendurch muss auch die Ware besorgt werden, die die beiden hier verkaufen. Sie haben ein Haus und einen großen Garten, es ist ein großer Vorteil, das eigene Gemüse ziehen zu können und Tomaten in den Gewächshäusern zu haben. Einfach ist es nicht, das Leben in Stolin.

Anders ist es. Während bei uns Panik ausbrechen würde, wenn am Sonntagmittag unangemeldete Gäste an die Tür klopfen, freut sich Lena, dass wir da sind, bittet uns in die Stube und führt uns, als noch ein paar vom Team herein kommen, einfach in den nächsten Raum, weil es dort mehr Stühle gibt. Lena leitet den Stoliner Volkschor Kriniza und gehört von Anfang an zu denen, die die Städtepartnerschaft am Leben halten. Während wir mit ihr einen geplanten gemeinsamen Nachmittag mit dem Chor und weiteren Freunden vorbesprechen, ist ihre Tochter in der Küche aktiv. Und statt uns nach Ende der Gespräche nach Hause zu verabschieden, werden wir ins Gartenhäuschen geführt, der Tisch wird gedeckt, wir sind zum Essen geladen und auch das eine oder andere Gläschen wird geleert. Von dieser Gastfreundschaft können wir lernen.


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Ein vergessener Park - eine unvergessene Katastrophe

Der Heimweg führt dann durch den Mankovichi-Park am östlichen Rand der Stadt. Ein verwilderter Landschaftsgarten aus dem Jahr 1885. Hier stand die Sommerresidenz der Radzivills, eines polnisch-litauischen Adelsgeschlechts, dessen Stadtpalais in der Wilhelmsstraße Berlin lag. Damals war Europa noch anders aufgeteilt. Die Sommerresidenz hat die folgenden historischen Ereignisse und Veränderungen in Europa nicht überstanden. Im Krieg haben sich die Deutschen in der Residenz eingenistet, sie wurde beschädigt und in den 1950er Jahren vollständig abgetragen. Stolin gehörte zur Sowjetunion und Berlin war sehr weit weg.

Park Mankovichi

Dass uns Stolin heute wieder so nah ist, hat mit der Atomkatastrophe von Chernobyl zu tun. Genau 30 Jahre ist das her. Der zerstörte Meiler liegt 230 km nah in der Ukraine, damals war das alles noch Sowjetunion. Für die strahlenden Wolken gab es ohnehin keine Grenzen, sie zogen über das benachbarte Belarus, große Mengen des Fallouts gingen hier nieder. Informiert wurden die Menschen erst viel zu spät. Nicht mehr lange, dann war es vorbei mit der Sowjetunion, der eiserne Vorhang öffnete sich und sechs Jahre nach der Katastrophe von Chernobyl begann die Städtepartnerstadt zwischen Homberg und Stolin. Noch ein Jahr später wurde der Partnerschaftsverein gegründet. Humanitäre Hilfe und kultureller Austausch sind die Grundpfeiler der Partnerschaft.

Noch immer kommen wir deshalb in jedem Jahr mit einem Hilfstransport nach Stolin. Bereits der 30. Hilfstransport ist es in diesem Jahr. Anfangs waren wir zweimal im Jahr mit einem Transport in Stolin. Wird die Hilfe noch immer benötigt? Es hat sich viel geändert in Stolin, die Stadt hat sich entwickelt, die Menschen haben sich geändert. Junge Menschen sind hier wie in jedem anderen Land in Europa, auch modisch gibt es nur geringe Unterschiede. Auch hier starren alle gebannt auf das Smartphone. Aber auch hier gibt es diejenigen, die durch die weiten Maschen des Netzes fallen. Alte Menschen, kranke Menschen, behinderte Menschen. Menschen ohne Arbeit, Menschen, die nicht auf die Hilfe einer intakten Familie bauen können. Auf staatliche Hilfe kann im krisengebeutelten Belarus niemand wirklich bauen. Tafelläden, auf die in unserem ehemaligen Sozialstaat immer mehr Menschen angewiesen sind, gibt es in Stolin nicht. Ja, die Hilfe wird tatsächlich noch immer benötigt, denn hinter der bunter werdenden Fassade des modernen Stolin gibt es die Armut in den kleinen alten Holzhäuschen.

Hilfe für Stolin ist auch eine bürokratische Herausforderung

Aber es ist auch immer wieder eine Herausforderung, die bürokratischen Hürden zu meistern, die vor dem erfolgreichen Entladen des Hilfstransports aufgebaut werden. Am Montag fahren wir mit dem zuständigen Vertreter des Roten Kreuzes zum Zoll ins 60 km entfernte Pinsk. Das ist inzwischen Routine, die einziger Herausforderung war in den letzten Jahren, ob wir es schaffen die Papiere vor der Mittagspause bearbeitet zu bekommen. Diesmal hat das Rote Kreuz einen neuen Vorsitzenden, unser Freund Pavel reist nur als Berater mit. Und der neue schafft etwas mürrisch aus und schüttelt oft den Kopf. Es wird also spannend. Er wird an diesem Tag noch oft den Kopf schütteln, mürrisch schauen, telefonieren und den Kopf schütteln. Wir stehen mit dem Begleitfahrzeug vor dem Zollhof, der LKW ist im Park fermé. Wir schauen auf die Isolation einer Fernwärmeleitung, blinzeln in die Sonne, blicken erwartungsvoll auf unseren Mann, der aus dem Zollgebäude kommt und telefoniert. Er schüttelt den Kopf. Irgendwelche Papiere aus Brest fehlen, dann ist Mittagspause, dann fehlen noch immer die Papiere aus Brest und wir fahren am Nachmittag mit dem Begleitfahrzeug zurück nach Stolin. Vielleicht bekommen wir den LKW am nächsten Tag frei. Wenn’s gut läuft. Damit es gut läuft, aktivieren auch wir jetzt ein paar ‚Beschleuniger‘ in der Stoliner Kreisverwaltung. Unserem mürrischen Freund wird es nicht gefallen – aber am nächsten Nachmittag können wir den Hilfstransport endlich in Stolin entladen, alle Papiere tragen die ordnungsgemäßen Stempel.


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Geladen haben wir wie immer mehr als 500 Kartons mit sortierter, gut erhaltener Kleidung, einige Paletten mit Kindernahrung, die ein namhafter Hersteller spendet, einige Paletten mit Inkontinenz- und Pflegematerial. Außerdem Fahrräder, Rollstühle, Rollatoren und andere Hilfsmittel, die dem Verein zur Verfügung gestellt werden. LKW und Anhänger sind rappelvoll und müssen nun vor der Dunkelheit entladen werden. Da die Beschaffung eines Gabelstaplers immer schwierig zu sein scheint, machen wir das ‚chinesisch‘ mit einer Menschenkette und haben dabei zusammen mit ein paar Jungs aus Stolin viel Spaß.

Stasino - Eine versteckte Gedenkstätte

Am Ortsausgang des unmittelbar an Stolin anschließenden Dorfes Mankovichi führt die Hauptstraße weiter Richtung Osten nach David-Horodok. Ein unauffälliges Straßenschild weist nach links, Stasina 2 km. Mehr steht hier nicht. Der Weg ist kaum befahrbar, tief ausgefahrener Sand, Rest einer Pflasterstraße, noch weniger befahrbar. Nach etwas mehr als einem Kilometer links die Gebäude einer großen Kolchose rechts der Waldrand. Nach unserem Ziel müssen wir fragen, auch hier kein Hinweisschild. Ein Arbeiter der Kolchose weist uns auf den Waldweg hin, der weitere 500 Meter in den Wald hineinführt. Dann öffnet sich rechts eine Lichtung, ein Denkmal im sowjetischen Stil, ein Gedenkstein aus schwarzem Marmor.

Gedenkstätte Stasino

Stolin war eine jüdische Stadt. Die Mehrheit der Bevölkerung waren Juden, die Stadt ein Zentrum der jüdischen Kultur mit der beeindruckenden Weißen Synagoge, deren Ruine im alten Zentrum der Stadt erhalten ist. Am 22. August 1941 besetzt die deutsche Wehrmacht Stolin. Nach dem Rückzug der Roten Armee hatten hier bereits nationalistische ukrainische Kollaborateure gewütet und insbesondere die Juden drangsaliert. Jetzt kommen die Deutschen mit ihrer Gründlichkeit. Sie richten 1942 ein Ghetto ein, die Menschen müssen ihre Häuser verlassen, dürfen nur wenige Habseligkeiten mitnehmen und werden im alten jüdischen Zentrum der Stadt hinter Stacheldraht zusammengepfercht. Mehr als 12.000 Menschen jüdischen Glaubens leben hier unter erbärmlichen Bedingungen.

Am 11. September werden sie in Gruppen von 500 – 1.000 Menschen hierher in den Wald außerhalb Stolins getrieben. Die Rote Armee hatte hier einen Flugplatz bauen wollen und eine riesige Grube hinterlassen. Diese wird zum Grab der Stoliner Juden, die hier am 11. September 1942 ermordet werden.


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Es ist ein Ort jenseits der Zeit. Ein sonniger Tag, der warme Wald riecht nach Harz, ein paar Vögel singen. Worte für diesen Ort gibt es nicht, das Hirn weigert sich, dieses Grauen zu realisieren. Aber die Stille und Würde des Ortes ist greifbar, spürbar. Ein Weg führt rund um die Grabstelle. Die Schritte werden langsam, die Gedanken auch, einfach gehen. Am Waldrand blüht wie ein Zeichen der Hoffnung kräftig gelb der Ginster. 12.000 Menschen wurden hier ermordet.

Es gibt das Monument aus der Sowjetzeit, das aber nicht direkt an die jüdischen Opfer erinnert und es gibt den jüdischen Gedenkstein, der erst 1992 errichtet wurde, Und wenigstens hier am Rand der Gedenkstätte gibt es eine Tafel, die auf die Bedeutung dieses Ortes hinweist. Warum wird dieser traurige, würdevolle Ort versteckt? Er gehört zur Geschichte von Stolin wie die die Befreier und Partisanen, derer in der Stadt an verschiedenen Orten gedacht wird.


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Stasino ist Teil unserer deutschen Geschichte, Teil der Geschichte aus der heraus wir heute Städtepartnerschaften mit Orten wie Stolin knüpfen, in denen unsere Vorfahren so grausam gewütet haben. Deshalb ist es falsch, dass dieser Ort versteckt wird. Mein Freund Slava hat mir Stasino auf meine Bitte vor einigen Jahren gezeigt, er kannte die Geschichte seiner Stadt. Betroffen standen wir beide im Wald und haben auf das Grab geschaut. Bitten, die Gedenkstätte in das Besuchsprogramm bei offiziellen Besuchen aufzunehmen wurden bisher einfach ignoriert. Auch Hombergs Bürgermeister Nico Ritz, der am Abend dieses Dienstags zu seinem ersten Besuch in Stolin ankommt, bekommt viel gezeigt, die Molkerei, die Destillerie, das Töpfermuseum in Gorodnaja. Von der Gedenkstätte an die ermordeten Juden von Stolin wird er nur aus den Berichten von unserem Besuch erfahren.

30 Jahre nach Chernobyl - ein unbeschwerter Sommer in Homberg

Am Mittwoch lernen wir die Kinder kennen, die im Sommer zu einem Erholungsaufenthalt nach Homberg kommen. Das ist der andere Aspekt der Arbeit des Partnerschaftsvereins. In jedem Jahr können wir ca. 20 Kinder für dreieinhalb Wochen nach Homberg einladen und ihnen ein unbeschwertes Sommererlebnis anbieten. Für die Kinder sind es ein paar unbeschwerte Wochen in einer unbelasteten Region. Denn sie Strahlenbelastung bleibt in Belarus allgegenwärtig, auch wenn sie geringer wird, auch wenn einige der gesperrten Flächen wieder landwirtschaftlich genutzt werden dürfen. Auch wenn die Menschen hier nicht ständig an Chernobyl denken – sie kennen die Gefahren, sie kennen die Krankheiten. Das hat auch psychische Auswirkungen. Deshalb sind die dreieinhalb Wochen in Homberg so wertvoll für die Kinder.


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Der Bürgermeister ist da und freut sich auf den Besuch der Stoliner Kinder in Homberg, wir zeigen ein paar Fotos unserer Stadt, besprechen die Formalitäten und freuen uns über die Aufführungen, die extra für uns präsentiert werden. Kulturarbeit hat einen hohen Stellenwert in Stolin. Tanz und Gesang werden schon früh vermittelt und die Kinder sind engagiert und professionell bei dem, was sie für uns präsentieren. Sogar eine deutsche Fassung des Märchens von Hänsel und Gretel bekommen wir vorgeführt: Grimmheimat Nordhessen in Belarus.

Kleine Geschenke für Kinder

Vor unserer Reise nach Stolin haben wir um Spenden für Geschenke für Kinder in Stolin gebeten. Die Spendenbereitschaft war gut und wir konnten an einem Nachmittag die kleinen Pakete an Kinder verteilen, die wir auf der Straße in Mankovichi und Stolin getroffen haben. Die waren sehr überrascht von dem spontanen Geschenk auf Homberg.


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Tanz und Gesang - Feiern mit Freunden

Mit Tanz und Gesang geht es auch am Nachmittag weiter. Zusammen mit den Freunden des Chors Kriniza und der Tanzgruppe Recha feiern wir auf einem außerhalb der Stadt im Wald gelegenen Gelände. Es wird gegrillt und gekocht, gesungen und getanzt, getrunken und gefeiert. Und auch wenn da immer wieder sprachliche Barrieren sind, tut es gut, ausgelassen und unbeschwert einen Nachmittag und Abend mit den Freunden zu genießen.


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Der letzte Tag

Begrüßung im Kindergarten Mankovichi

Am nächsten Tag ist bereits der letzte unseres Aufenthalts, so schnell vergeht die Zeit in Stolin. Noch etwas angeschlagen besuchen wir zusammen mit dem Homberger Bürgermeister Nico Ritz den Kindergarten in Mankovichi, dem direkt an Stolin angrenzenden Dorf. Hier sind wir schon oft gewesen, denn der der Dorfkindergarten bekommt weniger Unterstützung, als die Kindergärten in der Stadt. Vor ein paar Jahren haben wir hier zusammen mit unserem leider verstorbenen Freund Reinhard Strauß ein Spielgerät für die Kinder aufgebaut. Darauf ist man im Kindergarten noch immer stolz und hegt und pflegt das Holzspielhaus. Auch hier haben die Kinder eine kleine Vorführung für uns vorbereitet. Die Leiterin erläutert uns, dass alle Kinder des Dorfes in diesen Kindergarten gehen.


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Am Nachmittag werden noch ein paar Besuche gemacht und ein paar Pakete aus Homberg an alte Bekannte ausgeliefert. Und am Abend treffen wir uns noch einmal mit den Freundinnen und Freunden im Aufenthaltsraum unserer Unterkunft und feiern Abschied. Auch deshalb wählen wir immer die sehr rustikalen Zimmer im Wohnheim der agro-technischen Fachhochschule Als Unterkunft. Hier ist es nicht nur kostengünstig – hier können wir auch einen Raum als eigenes Kasino nutzen, zum Treffen, Frühstücken und zum abendlichen Zusammensitzen mit all denen, die einfach mal kurz vorbeischauen.


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Am nächsten Vormittag geht es auf die lange Rückfahrt nach Homberg. Ein paar Einkäufe sind noch zu erledigen, die letzten hunderttausend Belarusrubel müssen noch ausgegeben werden. Dann geht es zurück Richtung Brest mit einem kurzen Stopp im Büro von Beltoll, um nach dem Bearbeitungsstand unseres Widerspruchs zu fragen. Aber das ist gar nicht so einfach, also werden – besser ist besser – noch ein paar weitere Formulare ausgefüllt. Dann geht es durch Brest hindurch Richtung Grenze. Bereits vor der Grenze staut der Verkehr. Mehr als eine Stunde dauert es, bis wir im Grenzbereich sind, nochmals so viel, bis wir im Abfertigungsbereich sind, weit mehr als drei Stunden insgesamt, bis wir über den Grenzfluss Bug nach Polen kommen. Dabei ist nicht einmal viel Andrang. Aber es wurde wieder ausgiebig provokativ geschlendert. Selbst unser LKW, der über einen anderen Terminal fahren muss, ist diesmal schneller abgefertigt und wartet in Polen bereits auf uns.

Aber all das werden wir bald schon wieder vergessen haben und uns auf die nächste Reise freuen. Und auf den Besuch unserer Freunde und Partner, den für das Jubiläumsjahr ‚25 Jahre Städtepartnerschaft 192 – 2017‘ in Homberg planen. Wenige Tage nach der Rückkehr, kommt dann auch die Mail von Beltoll. Unser Gerät war ok, wir bekommen das Geld zurückerstattet. Wir müssen nur ein paar Formulare ausfüllen und zurückschicken.

Das Team 2016

Das Team des 30. Hilfstransports 2016 (alphabetisch):
Helmut Albert, Klaus Bölling, Waldemar, Irina und Katrin Fahnenstiel, Eduard Gellert, Joachim, Valentina und Sebastian Jerosch, Dieter Krippner, Maja Yüce

Wir danken der Autopark Ulrich GmbH für die Zurverfügungstellung eines Begleitfahrzeugs!



Lebendige Partnerschaft

 

Der Partnerschaftsverein Homberg-Stolin e.V. hält die Partnerschaft lebendig, unterstützt Stolin mit Hilfstransporten und ermöglicht in jedem Jahr Stoliner Kindern einen Erholungsaufenthalt in Homberg.

Das geht nur mit Ihrer Unterstützung. Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir diese Arbeit fortsetzen können. 

Partnerschaftsverein Homberg-Stolin e.V.
Joachim Jerosch
Wiesbadener Ring 12
34576 Homberg (Efze)
Tel.: 05681 5211 • jerosch@homberg-stolin.de

Spendenkonten:

  • Kreissparkasse Schwalm-Eder, IBAN: DE39 5205 2154 0081 0029 90
  • VR-Bank Schwalm-Eder e.G., IBAN: DE55 5206 2601 0000 0519 00

Wir gestalten die Partnerschaft mit Stolin in Belarus