Fragen zu Abholzung am Burgberg

Rodung notwendig?

Am Burgberg wurde gegenüber dem neuen Friedhof eine Waldfläche fast komplett gerodet. War dies notwendig?

Der Baumbestand wurde bis auf wenige Einzelbäume komplett entfernt. Zurück bleibt eine wüste Rodungsfläche. Bisher liegen Bündnis 90/DIE GRÜNEN noch keine Informationen über die Forstaktion vor.

Fraglich ist, warum im Landschaftsschutzgebiet ein derart schwerwiegender Eingriff in die Natur durchgeführt wurde. Nach Auffassung von Bündnis 90/DIE GRÜNEN sollte es möglich sein, gerade in diesem stadtnahen Naherholungsgebiet, den Baumbestand durch schonende Durchforstung zu erhalten, ohne komplette Flächen freizuräumen.

Fraglich ist auch der Zeitpunkt der Abholzung, da gerade jetzt einige Vögel noch in der Brutzeit sind und durch die Fällung der Bäume und Zerstörung des Unterholzes sicherlich auch Nester zerstört wurden.

Zudem wäre es notwendig gewesen, die Bürger_innen vor einer solchen Aktion zu informieren. Viele Bürger_innen sind besorgt über diesen schwerwiegenden Eingriff in die Natur, der auch das Landschaftsbild des unteren Burgbergs zerstört.

    

Bündnis 90/DIE GRÜNEN haben sich mit der Bitte um Informationen über die Notwendigkeit und naturschutzrechtliche Begründung der Rodung an die Stadt und die untere Naturschutzbehörde gewandt.

16.06.2014

Klaus Bölling, Fraktionsvorsitzender


Stellungnahme der Stadtverwaltung:

Die gerodete Fläche ist etwa 1500 bis 2000 Quadratmeter groß. Es handelt sich hierbei um trockene und teils windwurfgeschädigte Fichten, die aus verkehrssicherungsrechtlichen Gründen dringend entfernt werden mussten. Die Maßnahme wurde mit der unteren Naturschutzbehörde, Herrn Dr. Lambrecht, abgestimmt. Die untere Naturschutzbehörde teilt mit uns die Auffassung, dass die Fichte kein standortgerechter Baum am Schlossberg ist. Die Maßnahme wurde durch die Fa. FreeKnoWitt Sondheim durchgeführt und im Stockverkauf vergeben, d. h. es entstehen der Stadt Homberg für den Einschlag keine zusätzlichen Kosten, das anfallende schwache Fichtenindustrieholz wird durch die Fa. FreeKno-Witt verkauft und die Stadt Homberg hat hierdurch Erlöse. Eventuell notwendige Aufforstungen werden durch artgerechte Laubhölzer aufgeforstet. Es handelt sich bei dieser Fläche nicht um einen schwerwiegenden Eingriff. Die Fläche liegt auch nicht im Naturschutzgebiet, sondern im Landschaftsschutzgebiet. Eigentlich sollte der Eingriff schon im März/April vollzogen sein. Leider konnte die Firma FreeKnoWitt den Eingriff erst im Mai durchführen. Eingriffe im Forst können nach den Bestimmungen des Hess. Waldgesetzes ganzjährig durchgeführt werden, in der freien Feldflur ist man an vorgegebene Zeiten gebunden.

16.06.2014




HNA Fritzlar-Homberg, 18.06.2014