10 Punkte zum Einkaufszentrum Marktplatz Ost

Die Debatte um die in der Stadtverordnetenversammlung am 16. März vorgestellten Planungen eines großen Einkaufszentrums in der Innenstadt wird teilweise heftig geführt. Auf Antrag der CDU war die Öffentlichkeit ausgeschlossen worden.

So stehen Bündnis 90/DIE GRÜNEN zu den derzeitigen Planungen:

  1. Geheimhaltung ist bürgerfeindlich

    Bündnis 90/DIE GRÜNEN haben den von der CDU beantragten und mit Stimmen der FDP und großer Teile der SPD beschlossenen Ausschluss der Öffentlichkeit abgelehnt. Debatten von solcher Brisanz müssen gemeinsam mit allen Bürgerinnen und Bürgern geführt werden.

  2. Leere Geschäfte. leere Wohnungen, verfallende Häuser

    Wer mit offenen Augen durch die Altstadt geht, sieht die Probleme: Geschäfte stehen leer, Wohnungen stehen leer, Häuser verfallen. Es sind kaum Menschen in der Altstadt unterwegs. Viele Hauseigentümer sind nicht mehr in der Lage, den Erhalt ihrer Häuser zu finanzieren.

  3. Einkaufszentrum kann Leben in die Stadt bringen

    Attraktive Einkaufsmöglichkeiten sind eine Chance, wieder Menschen in die Stadt zu bekommen. Das nutzt auch dem derzeitigen Einzelhandel, der immer wieder über zu wenig Umsatz klagt. Einkaufsmöglichkeiten und Arbeitsplätze machen auch das Wohnen in der Altstadt wieder attraktiver.

  4. Wohnen in der Stadt muss attraktiver werden

    Die Entwicklung der Altstadt darf nicht nur den Handel fördern. Im Rahmen des Stadtumbaus müssen auch Projekte untersucht und umgesetzt werden, die Wohnen in der Altstadt interessant machen. Insbesondere altersgerechtes Wohnen in der Altstadt ist ein vorrangiges Thema. Dies ist eine zentrale Forderung von Bündnis 90/DIE GRÜNEN zur Entwicklung der Innenstadt.

  5. Kein Kahlschlag in der historischen Bausubstanz

    Bei allen Planungen in der Altstadt muss sorgsam mit der historischen Bausubstanz umgegangen werden. Das Fachwerkensemble ist ein großer, eigenständiger Wert unserer Altstadt. Ein Erhalt vieler Häuser wird allerdings nur zu realisieren sein, wenn eine Nutzung gefunden werden kann. Derzeit droht einigen wichtigen Gebäuden der Verfall.

  6. Zustimmung zu Voruntersuchungen

    Bündnis 90/DIE GRÜNEN haben in der Stadtverordnetenversammlung für die notwendigen Voruntersuchungen für ein Einkaufszentrum gestimmt. Auf der Grundlage dieser Untersuchungen kann dann eine konkrete Planung erfolgen. Sie wird zeigen, wie realistisch es ist, in der Altstadt neue Einkaufsmöglichkeiten zu schaffen.

  7. Zustimmung zu Stadtumbauprojekt

    Bündnis 90/DIE GRÜNEN haben zugestimmt, dem Projekt Priorität bei den Stadtumbauprojekten zu geben. Das heißt nicht, dass alle anderen Projekte weniger wichtig sind. Allerdings gibt es Projekte, die Bündnis 90/DIE GRÜNEN bereits vorher kritisch sahen (z.B. gemeinsame Bücherei mit LWV).

    Das Programm Stadtumbau dient u.a. der Wiederbelebung von Innenstädten. Dies ist in Homberg ein vordringliches Problem. Handel und Wohnen gehören beide - auch historisch gesehen - in die Altstadt. Daher ist es zur Erhaltung der Altstadt notwendig, den Handel wieder in die Stadt zu holen.

  8. Vorgestellte Varianten überdimensioniert

    Die in der geheimen Versammlung vorgestellten Varianten sind teilweise überdimensioniert. Ob wirklich seriöse Investoren dahinter stehen, kann derzeit nicht abgeschätzt werden. Somit ist auch fraglich, inwieweit das Projekt Einkaufszentrum Marktplatz Ost realistisch umgesetzt werden kann.

  9. Es geht nicht um den Bürgermeister

    Für Bündnis 90/DIE GRÜNEN steht nicht die Frage im Vordergrund, ob es sich um ein weiteres unrealisierbares Phantomprojekt des Bürgermeisters handelt. Wir trauen diesem Bürgermeister ohnehin nicht zu, dass er verantwortlich für die Stadt handelt.

    Bündnis 90/DIE GRÜNEN interessieren allein die Fakten, die im Laufe der Planung auf den Tisch kommen. Auf dieser Grundlage muss dann entschieden werden, wie die Belebung der Altstadt realisiert werden kann und welcher Art ein Einkaufszentrum sein kann.

  10. Es geht um Homberg, es geht um die Homberger

    Bündnis 90/DIE GRÜNEN wissen, dass ein Projekt dieser Dimension nur mit Zustimmung und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger erfolgreich umgesetzt werden kann. Gemeinsam und offen muss diskutiert werden, welche Vorstellungen von der Altstadt es gibt und wie die Homberger zur historischen Bausubstanz stehen.

    Die Homberger müssen über das Aussehen und die Entwicklung ihrer Stadt entscheiden - das darf nicht dem Profitinteresse potentieller Investoren überlassen werden.

Einzelhandelsgutachten liegt vor

Nach Vorlage des Einzelhandelsgutachtens steht für Bündnis 90/DIE GRÜNEN fest: Die Planungen für das Einkaufszentrum Marktplatz Ost sind überdimensioniert und unrealistisch. Sie zerstören die Altstadt.

Hier ist die ausführliche Stellungnahme: Frisches Leben in der alten Stadt

Schwerpunkt Einkaufszentrum Marktplatz-Ost