Chancen und Gefahren

Einzelhandelsgutachten stützt GRÜNE Positionen zur Stadtentwicklung

Ein Kernproblem der Homberger Entwicklung im Einzelhandel beschreibt die von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) vorgelegte Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts sehr deutlich: „… im Bereich der nahversorgungsrelevanten Sortimente liegen gegenwärtig rund zwei Drittel der gesamtstädtischen Verkaufsflächen außerhalb siedlungsräumlich integrierter Stadtortlagen.“

Das heißt, der Handel findet nicht dort statt, wo die Menschen leben, sondern an den Randgebieten der Stadt. Für die Entwicklung einer lebendigen Stadt mit einem guten Miteinander von Wohnen, Handel, kulturellem und sozialem Leben ist dies ein Manko.

Insbesondere das innenstadtferne Einkaufsgebiet Osterbach wirkt sich nachteilig auf die Entwicklung des Handels in der Innenstadt aus. Unter der ebenfalls im Konzept dargestellten Prämisse, dass kein wesentliches Potential für Wachstum im nahversorgungsrelevanten Sortimentsbereich vorhanden ist, kann eine Belebung des Einzelhandels im zentralen Versorgungsbereich der Stadt also nur durch die Verlagerung von Angeboten erfolgen. Zumindest ein weiterer Ausbau der Angebote am Stadtrand muss unterbleiben – diese zentrale Forderung von Bündnis 90/DIE GRÜNEN deckt sich mit den Ergebnissen des Einzelhandelskonzepts.

Kein weiterer Discounter

Es gibt keinen Bedarf für einen weiteren Discounter am Stadtrand – auch dies zeigt das Einzelhandelskonzept deutlich. Darauf hatten Bündnis 90/DIE GRÜNEN bei der Debatte um einen weiteren Discounter auf dem ehemaligen Weckessergelände immer wieder hingewiesen und die Ansiedlung abgelehnt. Das Konzept stellt klar, dass nur eine Verlagerung vorhandener Betriebe in den zentralen Versorgungsbereich einen Verdrängungswettbewerb verhindern kann. Es müsste also baurechtlich sichergestellt werden, dass z. B. nach einer Verlagerung von Betrieben aus dem Osterbach, die dortigen Freiflächen nicht erneut durch die Neuansiedlung von Märkten mit innenstadtrelevanten Angeboten gefüllt werden.

Zentraler Versorgungsbereich

Die Festlegung eines zentralen Versorgungsbereichs in der Innenstadt vom Marktplatz bis hinunter in die Ziegenhainer Straße beschreibt, wo die Entwicklung des Einzelhandels in der Zukunft stattfinden sollte. Dieser Festlegung muss nun auch die Politik folgen und nicht immer wieder mit neuen Ausreden Ansiedlungen am Stadtrand möglich machen.

Von dem geplanten Einkaufszentrum an der Drehscheibe inmitten des zentralen Versorgungsbereichs können wichtige Impulse zur Revitalisierung der Innenstadt ausgehen. Das Konzept weist hier insbesondere auf die Kundenbindung durch einen großen Drogeriemarkt hin.

Gefahr durch weiteres Fachmarktzentrum

Keine Erwähnung und Berücksichtigung findet im Einzelhandelskonzept das geplante Fachmarktzentrum an der Nordumgehung. Dies ist ein klares Manko des Konzepts, denn hier entsteht ein weiterer stadtferner Handelsschwerpunkt, der die gewünschte Entwicklung des zentralen Versorgungsbereichs gefährden kann. Auch darauf haben Bündnis 90/DIE GRÜNEN immer wieder hingewiesen und insbesondere die Ansiedlung einer Tankstelle mit innenstadtrelevanten Angeboten im Shop und von gastronomischen Betrieben abgelehnt.

Alle Aussagen des Einzelhandelskonzepts weisen darauf hin, dass eine Stärkung der Peripherie die Innenstadtentwicklung hemmt da nur noch in wenigen Branchen Entwicklungspotential vorhanden ist. Somit handelt Homberg an dieser Stelle schon wieder entgegen der Empfehlungen für eine nachhaltige Entwicklung der Innenstadt.

Konzept umsetzen und keine neuen Ausreden suchen

Bündnis 90/DIE GRÜNEN sehen das Einzelhandelskonzept insgesamt als gute Grundlage für die Entwicklung der Stadt. Jetzt muss das Einzelhandelskonzept zeitnah als Grundlage für die weitere Planung durch die Stadtverordnetenversammlung verabschiedet und dann baurechtlich umgesetzt werden. Das gilt auch für den Sortimentskatalog, der festschreibt, welche Sortimente als innenstadtrelevant angesehen werden.

Die gerade wieder praktizierte Aufweichung baurechtlicher Festlegungen für das Fachmarktzentrum an der Nordumgehung („Schneider-Areal“) durch die Mehrheit der Stadtverordneten ist kontraproduktiv. Es darf keine neuen Ausreden mehr geben, mit denen Ansiedlungen außerhalb des zentralen Versorgungsbereichs schöngeredet werden.

Klaus Bölling
Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/DIE GRÜNEN in Homberg (Efze)

Homberg entwickelt sich | Positionen zur Stadtentwicklung

Mensch, die Stadt ...!

In einer digitalen pdf-Broschüre stellen wir unsere Ideen zur Entwicklung Hombergs vor. Wir wollen, dass Homberg zukunftsfähig und attraktiv bleibt. Wir wollen, dass sich Homberg weiterentwickelt - wir haben die Ideen dazu:

Planungen für ein Einkaufszentrum an der Drehscheibe, Ankauf von Gebäuden in der Altstadt, Pläne für Engelapotheke und Krone, Ideen für einen Kindergarten im Fachwerkbestand – viel tut sich zur Zeit in Homberg. Viele der Projekte werden von den Bürgern aber auch kontrovers diskutiert. Bündnis 90/DIE GRÜNEN legen nun eine Broschüre vor, in der die Partei ihre Positionen zur Innenstadtentwicklung zusammenfasst und zu den Projekten Stellung bezieht.

Ausführlich werden die Ideen zur Stadteinwicklung in der Broschüre ‚Mensch, die Stadt …! – Positionen zur Stadtentwicklung‘ dargelegt. Das 12seitige Heft erscheint nicht gedruckt, sondern kann hier als pdf-Datei aufgerufen oder geladen werden.

Niemand besucht Homberg allein wegen eines Einkaufszentrums – wegen einer lebendigen Altstadt schon. Es wird wieder Zeit, dass wir sagen:
„Mensch, die Stadt … hat sich aber gut entwickelt!“

Mensch, die Stadt ...! - Positionen zur Stadtentwicklung (digitale pdf-Broschüre)

Die Entwicklung der Innenstadt ist die wichtigste Herausforderung der nächsten Jahre

Frisches Leben in der alten Stadt

Bereits 2011 haben Bündnis 90/DIE GRÜNEN eine Positionspapier zur nachhaltigen Entwicklung der Innenstadt vorgestellt. 2014 erscheint dieses Papier in einer aktualisierten Fassung als digitale Broschüre.

Für Bündnis 90/DIE GRÜNEN ist die nachhaltige Entwicklung der Homberger Altstadt ein politischer Schwerpunkt. Die Innenstadt muss belebt werden, die historische Altstadt muss mit ihren Fachwerkbauten erhalten und lebendig bleiben.

Wir haben unsere grundlegenden Ideen in dem Positionspapier 'Frisches Leben in der alten Stadt' zusammengefasst. Viele dieser Ideen haben Eingang in die Revitalisierungskonzepte für die Innenstadt gefunden.


Frisches Leben in der alten Stadt - Ideen zur nachhaltigen Entwicklung der Homberger Innenstadt (digitale pdf-Broschüre)