Damit die Stadt ihr grünes Gesicht nicht verliert

Die großen alten Bäume müssen geschützt werden

Die Fällung von zwei großen Kastanien im Schwenkeweg in Homberg hat in den letzten Tagen für Empörung und Widerstand gesorgt. Aber auch im öffentlichen Raum sind in den letzten Jahren immer wieder große Bäume gefällt worden, die über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte das Stadtbild prägten. Diese Bäume können nicht ersetzt werden, eine Neupflanzung braucht ebenfalls wieder Jahrzehnte, bis der Baum zu einer entsprechenden Größe herangewachsen ist.

Baumschutz, gefällte Bäume im Schwenkeweg

Aber große Bäume sind nicht nur für das Stadtbild wichtig, sie sind auch ein maßgeblicher Faktor für das Mikroklima in der Stadt, sie sind Lebensraum für Tiere, Vögel und Insekten, spenden Schatten und Ruhe, regulieren den Wasserhaushalt des Bodens.

Bisher gibt es in Homberg keinen Schutz für die großen und wertvollen Bäume, wie wir in den letzten Tagen wieder deutlich sehen konnten. Dies soll sich nun ändern. Bündnis 90/DIE GRÜNEN unternehmen erneut den Vorstoß, den Baumschutz mittels Satzung zu verankern. Mit einem Antrag in der Stadtverordnetenversammlung am 29.1.2015 soll eine entsprechende Baumschutzsatzung verabschiedet werden. § 29 des Bundesnaturschutzgesetzes hat die entsprechenden Grundlagen geschaffen und räumt den Kommunen die Möglichkeit zum Baumschutz ein.

Karl der KäferZunächst keine Baumschutzsatzung

In der Stadtverordnetenversammlung am 29. Januar wurde über den Antrag beraten, leider fand er keine Mehrheit, obwohl wir mit einer Überweisung an die Ausschüsse zur Beratung der Ausgestaltung der Satzung bereit waren. Zustimmung kam allein von den Freien Wählern.

Beschlossen wurde am Ende ein Antrag der SPD, der lediglich ein Prüfantrag war und den Magistrat beauftragt, zu prüfen, ob eine Baumschutzsatzung sinnvoll ist. Soweit waren wir vor 10 Jahren schon einmal - mit dem bekannten Ergebnis.

Das Holz der gefällten Bäume ist noch nicht abtransportiert, da ist der Schock über den Verlust der prächtigen Bäume schon vergessen. Konkrete Politik? Mit der SPD nicht möglich!

Passend dazu der Kommentar aus dem Schnatterer der HNA ...

Bereits 2004 hatten Bündnis 90/DIE GRÜNEN eine Baumschutzsatzung gefordert. Nach Beratung im Haupt- und Finanzausschuss wurde der Magistrat mit der Erarbeitung einer Satzung beauftragt - geschehen ist dann allerdings nichts. 2005 beantragte die damalige Arbeitsgemeinschaft SPD-GRÜNE erneut, wie bereits beschlossen, eine Satzung vorzulegen. Leider konnten sich am Ende die Gegner einer Satzung mit ihren Vorwürfen, DIE GRÜNEN würden alles überregulieren und verbieten durchsetzen. Unzählige wertvolle Bäume sind seitdem aus dem Stadtbild verschwunden.

Daher folgt nun erneut ein Antrag auf Erlass einer Baumschutzsatzung, ein konkreter Satzungsentwurf ist Teil des Antrags. Grundlage für den Antrag der GRÜNEN ist eine Mustersatzung, die von der 'Deutschen Gartenamtleiterkonferenz GALK' im Auftrag des Deutschen Städtetags erarbeitet wurde. Damit dürfte auch die notwendige Rechtssicherheit für die Verabschiedung einer Baumschutzsatzung durch die Stadtverordnetenversammlung gegeben sein.

Bündnis 90/DIE GRÜNEN hoffen, dass mit der Verabschiedung einer Baumschutzsatzung private und öffentliche Bäume in Homberg endlich die notwendige Wertschätzung und den erforderlichen Schutz bekommen, damit die Stadt nicht ihr grünes Gesicht verliert.

Hombergs Bäume schützen - Antrag auf Erlass einer Baumschutzsatzung(pdf-Dokument)

Baumschutzsatzung 

HNA Fritzlar-Homberg, 17.01.2015