Flüchtlinge kommen nach Homberg
Willkommen in Homberg? Willkommen in Homberg!
Die Würde des Menschen ist
unantastbar.
Grundgesetz für
die Bundesrepublik Deutschland, Artikel 1
Politisch Verfolgte genießen
Asylrecht.
Grundgesetz für die
Bundesrepublik Deutschland, Artikel 16a
Viele
Menschen sind auf der Welt auf der Flucht: Kriege, Bürger-kriege,
ethnische Verfolgung, religiöse Verfolgung, Hunger - es gibt zu
viele Gründe. Wir sehen es jeden Abend in den Nachrichten, wir
sehen aktuell die großen Lager in der Türkei, in die Menschen
vor dem Bürgerkrieg in Syrien fliehen. Nur ein geringer Teil
dieser Menschen erreicht die EU, nur ein geringer Teil erreicht
Deutschland.
Bis zu 400 Flüchtlinge sollen nun nach Homberg
kommen. 100, die der Kreis in der zweiten Stufe des
Asylverfahrens aufnehmen muss, bis zu 300, die im Zuge der
Erstaufnahme zur Prüfung ihres Asylrechts zunächst vorübergehend in
einer Erstaufnahmeunterkunft untergebracht werden.
-
Bündnis 90/DIE GRÜNEN möchten, dass wir
diese Menschen in Homberg willkommen heißen und ihnen die
Sicherheit und Geborgenheit geben, die Menschen auf der
Flucht für ein menschenwürdiges Leben dringend brauchen. Wir
sollten ihnen offen und freundlich begegnen - wegen
Ablehnung und Verfolgung mussten sie ihre Heimat verlassen.
-
Die Flüchtlinge sind eine Chance für
Homberg, sich als lebendige, menschenfreundliche Stadt mit
Zukunft zu zeigen.
-
Die Unterbringung der Flüchtlinge muss
menschenwürdig organisiert werden. Deshalb sehen Bündnis
90/DIE GRÜNEN das stillgelegte Krankenhaus nicht als
geeignete Unterkunft, sondern in den Gebäuden in den
ehemaligen Kasernen bessere Unterkunftsmöglichkeiten.
-
Die Unterbringung von bis zu 300 Flüchtlingen
in einer Erstaufnahmeeinrichtung kann problematisch werden. Massenunterkünfte sind zur menschenwürdigen Unterbringung der Flüchtlinge nicht geeignet. Daher sollte die Unterbringung dort nur kurzzeitig im Rahmen der Erstaufnahme erfolgen. Anschließend muss eine Unterbringung in besser geeigneten Unterkünften erfolgen, in denen z.B. auch ein Familienleben möglich ist.
-
Die Unterbringung der Flüchtlinge wird
auch Probleme bringen. Das bleibt bei der Menge der Menschen
nicht aus. Flucht kann zu Traumata und psychischen Problemen
führen. Und natürlich kommen auch Menschen mit kriminellen
Hintergrund. Aus diesem Grund leben wir in einem
Rechtsstaat, der die entsprechenden Gesetze und
Institutionen hat - egal ob für eingeborene Nordhessen oder
Menschen aus der großen, weiten Welt.
-
Die Homberger haben ein Recht darauf,
offen und ohne Vorbehalte über die geplante Unterbringung
der Flüchtlinge informiert zu werden. Angst entsteht auch
durch fehlende Information und Geheimnistuerei. Wir
müssen klar zwischen ernstzunehmenden Ängsten und Sorgen und
abzulehnender Fremdenfeindlichkeit unterscheiden. Deshalb
ist offene Kommunikation die Grundvoraussetzung für eine
gute Aufnahme der Flüchtlinge.
-
Asyl ist kein Geschäft. Wir fordern
gesetzlich von den Flüchtlingen, dass sie nicht allein aus
wirtschaftlichen Gründen zu uns kommen. Umgekehrt dürfen
auch wir aus der Not der Verfolgten kein Geschäft machen.
Deshalb unterstützen Bündnis 90/DIE GRÜNEN den Vorschlag,
aus den Einnahmen durch die Vermietung städtischer Flächen
im Bereich der Kasernen zusätzliche Angebote für die
Flüchtlinge zu finanzieren.
-
Nordhessen überaltert - wir sollten
aufhören, darüber zu klagen und erkennen, dass die
Zuwanderung junger Menschen aus anderen Teilen dieser Welt
eine Chance sein kann, eine Gesellschaft lebendig zu
erhalten, leerstehenden Wohnraum zu füllen, notwendige
Arbeitsplätze zu besetzen.
-
Deutschland ist einer der großen
Waffenexporteure. Einem Teil unseres Wohlstandes ist die
Lebensgrundlage der Menschen zum Opfer gefallen, die
flüchten müssen. Zum Teil haben wir also bereits an ihnen
verdient.
Ein paar Links zum Thema:
PRO ASYL
- PRO ASYL ist eine unabhängige Stimme, die für schutzsuchende
Menschen eintritt.
Bundesamt
für Migration und Flüchtlinge - Das Bundesamt ist
zuständig für die Asylverfahren und den Schutz der Flüchtlinge
Hessischer Flüchtlingsrat - Der Hessische
Flüchtlingsrat (hfr) ist ein Zusammenschluß von Einzelpersonen
und Initiativgruppen, die sich für die Belange von Flüchtlingen
in Hessen engagieren.
Gewalt geht nicht - Wir im
Schwalm-Eder-Kreis. Gemeinsam. Tolerant. Aktiv.
Diakonie Kurhessen-Waldeck -
Flüchtlingsberatung