19. Burgbergfestival '99 - nasse Klamotten und beste Laune

Subway To SallyEin warmer Abend mit glutrotem Sonnenuntergang - die erste Latin-Night am Vorabend des 19. Burgbergfestivals endete mit einem Salsafeuerwerk des mehr als überzeugenden Jazz oder Nie 'Latin Jazz Orchestras' und machte Hoffnung auf einen ebenso sonnigen Samstag. Leider war schon der Morgen recht trüb und statt Sonne satt gab es die eine oder andere Regenschauer.

Der Stimmung schadete das kaum, das 19. Burgbergfestival gehört zu den Festivals, an die man sich noch lange gern erinnern wird. Trotz des mäßigen Wetters kamen die ersten Fans schon zeitig auf den Burgberg und konnten einen druckvollen Festivalauftakt mit Sleeping Village erleben. Die Band aus Borken sorgte von Anfang an für einen heftigen Beginn des Festivals und unterstrich mit schnörkellos hartem 'Alternative Noise Rock', dass sie alles andere als verschlafen ist und in der Region absolut zeitgemäßer Rock gemacht wird.

Danach ging es etwas ruhiger weiter, Elayne aus Hamburg spielten gesangsbetonten Rock mit viel Energie und Melodie. Die Band des aus Homberg stammenden Bassisten Jo-Jo Seidel sorgte für eine gute Nachmittagstimmung auf der Burg, gelegentliche Windböen und Schauer waren schnell vergessen und machten allenfalls den für den Bühnenaufbau Verantwortlichen Sorge, die immer mal wieder die Befestigung des Bühnendachs überprüfen mussten. Aber natürlich wurde alles gut festgezurrt. Langsam füllte sich der Berg und unter den Fans war manches Burgfräulein zu entdecken - ganz klar, auf welche Band sie warteten.

Zunächst aber kamen die Teenage Idols, eine skurrile Band mit einer skurrilen Musikmischung aus Folk, Ska und Punk. Es kam Bewegung ins Volk, nicht umsonst trägt die CD der Band den Titel 'Der Tanzbefehl'. Wenn das Wetter am Nachmittag schon recht irisch war - dort nennt man die windigen Schauer 'Irish Mist' - wurde am Abend auch die Musik irisch. Zwar kommen Fiddler's Green aus Franken, ihre Musik hat auf jeden Fall die Power und Stimmung der grünen Insel. Und auch die Stimmung auf dem grünen Burgberg wurde immer besser, Fiddler's Green zählen zu den beliebtesten Festivalacts in Deutschland. Wer sie auf dem Burgberg erlebt hat weiß warum. Im Gegensatz zu mancher Band, die sich gern irisch gibt, stimmen hier musikalisches Können und der Wille, die Musik so energiegeladen und lustvoll auf die Bühne zu bringen, dass man einfach mittanzen muss.

Inzwischen war es dunkel geworden, auf der Bühne stand die eine oder andere Wasserpfütze und vor der Bühne drängten sich die Fans. Die Band auf die sie warteten gehört sicherlich zu den ausgefallensten und besten Bands, die wir bisher auf der Burg hatten. Subway To Sally waren hart, düster und absolut gut. Gänsehaut war garantiert, wenn man die Fans in den ersten Reihen sah, die mit glänzenden Augen und allerbester Stimmung die Lieder mitsangen. Dieses Konzert war einfach klasse und beeindruckend. An diese Band werden wir uns lange gut erinnern - und sicher ebenso lange den Kopf über den wichtigtuerischen Tourmanager der Kapelle schütteln. Subway To Sally, das war ein Höhepunkt der Festivalgeschichte!

Leider hielt das Wetter sich nur bis zu den letzten Tönen von Subway im Rahmen, danach drückte der Wind den Regen unters Zeltdach und nach langer Beratung mussten wir uns zum Festivalabbruch entschließen. Schade für die Blues Company, die heiß darauf war zu spielen. Aber das Risiko war zu groß, die meisten Besucher hatten den Berg inzwischen durchnässt - aber wie zu hören war meist glücklich - verlassen und wir wollten es nicht riskieren, durch die Nässe die PA zu ruinieren oder die Musiker auf der feuchten Bühne zu gefährden.

Mieses Wetter und beste Stimmung, das 19. Burgbergfestival war schon mal eine gute Einstimmung auf unseren Geburtstag im Jahr 2000. Denn dann planen wir beste Stimmung bei Sonnenschein und werden uns - soviel können wir schon jetzt versprechen - für das 20. Burgbergfestival am 8. Juli 2000 um ein Top-Geburtstagsprogramm bemühen.

Fotos vom 19. Burgbergfestival

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